CDR Swiss Webinar EU vs. US und DE

Nicolas Solenthaler und Nicole Blasko, Stiftung Risiko-Dialog

Am Dienstag, den 11. Juni 2024, hielten wir ein spannendes CDR Swiss Webinar mit einem politischen Vergleich zwischen der EU und den USA sowie einem Input zur deutschen CDR-Politiklandschaft. Anschliessend diskutierten wir in Breakout-Gruppen unter anderem die Auswirkungen auf die Schweiz. Wir waren sehr erfreut, dass Alexis Dunand von Carbon Gap und Nicole Herold vom Deutschen Verband für Negative Emissionen (DVNE) ihr Fachwissen mit uns teilten. Da die Schweiz im Zusammenhang mit CDR und der Umweltpolitik im weiteren Sinne nicht isoliert ist, zielte das Webinar darauf ab, die Perspektive auf die CDR-Politik ausserhalb des Landes zu erweitern. CDR Swiss Plattform-Mitglieder und andere Teilnehmer:innen erhielten einen umfassenden Einblick in die politischen Ansätze der EU, den USA und Deutschlands im CDR-Bereich und konnten so erfahren, wie diese internationalen Strategien die Schweizer Politik beeinflussen könnten.

Im ersten Teil des Webinars lieferte Alexis Dunand, Senior Policy Analyst bei Carbon Gap, eine vergleichende Analyse der CDR-Politik zwischen den USA und der EU. Carbon Gap verglich die EU und die USA in sechs Schlüsselbereichen: staatliches Beschaffungswesen, Zertifizierung/MRV, Transport- und Speicherinfrastruktur, Compliance-Regelungen, Forschungs- und Innovationsfinanzierung sowie Einführungsanreizen. Bei dem Vergleich wurden Lücken und bewährte Verfahren in der EU und in den USA ermittelt, um daraus Lehren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Bei der Innovationsfinanzierung beispielsweise konzentrieren sich sowohl die USA als auch die EU auf neuartige CDR-Pfade wie BECCS, Pflanzenkohle und DACCS, mit kleinen Programmen und der Bereitschaft zur Erforschung diversifizierter Ansätze. In den USA gibt es ein Pilotprogramm zur CDR-Beschaffung auf Bundesebene (CDR Purchase Pilot Prize), während in Europa nur die Schweiz mit ihrer Stiftung Klimarappen ein ähnliches Programm hat, während andere europäische Länder sich auf Anreizsysteme konzentrieren. Nach dem Vergleich zwischen der EU und den USA hat Alexis kurz die Schweiz im Carbon Gap Policy Tracker vorgestellt. Dieses Tool bietet umfassende politische Informationen auf regionaler und nationaler Ebene und hilft bei der Navigation in der sich schnell verändernden politischen CDR-Landschaft der EU.

Im zweiten Teil des Webinars bot Nicole Herold, Policy Manager beim DVNE (Deutscher Verband für Negative Emissionen), eine Analyse des umfassenden deutschen Ansatzes zur Unterstützung von CDR, einschliesslich des politischen Rahmens und der Infrastruktur, die darauf abzielt, bis 2045 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Neben zahlreichen EU-Politiken und -Strategien in Bezug auf den CDR-Markt, wie z. B. dem Carbon Removal Certification Framework (CRCF), wies Nicole auf die deutsche Politik zur CDR-Entwicklung hin. Zum Beispiel Deutschlands Langfriststrategie Negativemissionen, die darauf abzielt, ein gemeinsames Verständnis für die Rolle negativer Emissionen im Rahmen der deutschen Klimaschutzmassnahmen zu schaffen. Die Strategie beinhaltet die Festlegung spezifischer Reduktionsziele für technische Senken für die Jahre 2035, 2040 und 2045, die in das deutsche Klimaschutzgesetz aufgenommen werden sollen. Die erwartete Wirkung ist erheblich, da sie die Einbeziehung der CO2-Entfernung in die deutschen Klimaschutzbemühungen umfassend behandelt.

Das CDR Swiss Webinar sollte eine vergleichende Perspektive auf die CDR-Politik bieten. Indem wir verstehen, wie die USA, Europa und Deutschland an CDR herangehen, können die Anspruchsgruppen in der Schweiz von den Regelungen anderer Länder in diesem Bereich lernen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen für ihr Engagement und bei unseren hervorragenden Referent:innen für ihre Beiträge. Wir danken allen für die Teilnahme und freuen uns darauf, viele bei unserem nächsten Webinar im Herbst wiederzusehen!


Lade die Presentationsfolien zum EU vs. US Vergleich von Carbon Gap und zur Deutschen CDR Policy Landschaft von DVNE herunter.

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